Die regelmäßig mit der Metallbranche im September beginnenden Kollektivvertragsverhandlungen folgen einem traditionellen Muster: Die zuständige Gewerkschaft erarbeitet einen Forderungskatalog, dessen Kernpunkt (nicht immer) die angestrebte Lohn- bzw. Gehaltserhöhung ist. Karl Marx hat klargestellt, dass die Lohnabhängigen ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, dass der Preis der Arbeitskraft durch den Lohn bestimmt wird und sich die Kapitaleigentümer einen„Windige Manöver“ weiterlesen
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Richtige Worte eines Schwarzen
„Urlaubs- und Weihnachtsgeld streichen? Sicher nicht mit uns!“ ist die Antwort von Fritz Pöltl, Fraktionsführer von FCG-ÖAAB in der Wiener Arbeiterkammer zur Forderung nach Senkung von Lohnnebenkosten (OTS0173, 7.5.2021). Da dürfte der gute Mann jedoch in seiner eigenen Partei großen Handlungsbedarf haben. Denn im ÖVP-Wirtschaftsbund und erst recht in der Industriellenvereinigung – dem Hort der„Richtige Worte eines Schwarzen“ weiterlesen
Eifriges Sägen am Sozialstaat
Quer durch den politischen Gemüsegarten ertönt seit Jahren der Ruf nach Senkung der Lohnnebenkosten. Zuletzt hatte Grünen-Koalitionsverhandlerin Leonore Gewessler gemeint, dass „…im Gegenzug Klimafreundlichkeit mit Senken der Lohnnebenkosten honoriert wird … um ökonomisch zu steuern“ (Der Standard, 21.10.2019). Sie ist dabei ganz auf Linie mit der oö Wirtschaftskammer-Chefin Doris Hummer, die (bei älteren Mitarbeiter_innen) „Radikal„Eifriges Sägen am Sozialstaat“ weiterlesen
KV im Visier
Das Vertragsrecht ist eine wichtige zivilisatorische Errungenschaft und gilt als eine der „heiligen Kühe“ der kapitalistischen Wirtschaft. Geht es aber um den heiligen Profit, dann werden Verträge schnell zum unliebsamen Hindernis. Vor allem, wenn es um Kollektivverträge geht. Nun unterliegen in Österreich 98 Prozent aller Unselbständigen einem der laut ÖGB aktuell gültigen 859 Kollektivverträge. Darum„KV im Visier“ weiterlesen
Falsche Verhandlungspartner
Als „Sozialonkel der Nation“ kann sich Volkshilfe-Boss Erich Fenninger – stets mit Kappe in der Manier von Niki Lauda, wenn auch nicht von Novomatic gesponsert – gar nicht stark genug gegen die „soziale Kälte“ empören. Das ist freilich schnell vergessen, wenn er in seiner Eigenschaft als Arbeitgeber auftritt, wie zuletzt beim Konflikt um den Kollektivvertrag„Falsche Verhandlungspartner“ weiterlesen
Sozialpartnerschaft ade
Einen „bitteren Nachgeschmack über den Stil der Gewerkschaft Stil“ ortet Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer zum Kollektivvertragsabschluss in der Metallbranche im Hausblatt der Kapitalvertretung (OÖ Wirtschaft, 46/2017). Ein so einseitiger Blickwinkel hat schon was. Aber aus der Sicht der herrschenden Klasse ist es natürlich verständlich, den Stil der eigenen Seite, nämlich des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI),„Sozialpartnerschaft ade“ weiterlesen
Die Angst der Gewerkschafter vor dem Klassenkampf
„Die Ansagen von FMTI-Obmann Knill sind Klassenkampf von oben“ gaben sich unlängst die Spitzengewerkschafter Rainer Wimmer (PRO.GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) alarmiert. Knill ist seines Zeichens Obmann des Fachverbandes Metalltechnische Industrie (12.000 Betriebe mit 130.000 Beschäftigten) und gilt als Scharfmacher. Eines seiner „Verdienste“ ist, dass er etwa vor einigen Jahren die bislang einheitlichen KV-Verhandlungen in„Die Angst der Gewerkschafter vor dem Klassenkampf“ weiterlesen
Rezepte aus der Mottenkiste
Als in der Wolle neoliberal gefärbter Lohnschreiber für das Kapital hat man es nicht leicht. Dieses Schicksal musste erst jetzt wieder Josef Urschitz (Die Presse, 12.4.2017) erfahren. Da untersteht sich doch glatt der „als arg neoliberal verschriene“ Internationale Währungsfonds (IWF) darauf hinzuweisen, dass „der sinkende Lohnkostenanteil das Wachstum der Einkommensungleichheit stark beschleunigt“. Im Klartext macht„Rezepte aus der Mottenkiste“ weiterlesen
1.700 Euro Mindestlohn am Sankt Nimmerleinstag?
„Was ist uns die Arbeit wert?“ fragt der ÖGB im Gewerkschaftsblatt „Solidarität“ zu den Verhandlungen der Sozialpartner über einen Mindestlohn, der diesen von der Regierung verordnet wurde. Die Fakten sind beschämend: 356.500 Berufstätige (149.100 Vollzeit- und 207.400 Teilzeitbeschäftigte) – davon zwei Drittel Frauen – verdienen laut Statistik Austria weniger als 1.500 Euro brutto (1.199 Euro„1.700 Euro Mindestlohn am Sankt Nimmerleinstag?“ weiterlesen
Erodierender Arbeitsmarkt und die Wünsche des Kapitals
Helle Empörung herrscht bei der Wirtschaftskammer über die Kritik, dass 2012 laut einer aktuellen Studie 68 der 302 Millionen Überstunden ohne Bezahlung oder Zeitausgleich geleistet wurden. Der WKO-Hardliner Martin Gleitsmann meint, dass die „Entgeltansprüche von Arbeitnehmern nirgendwo so gut geschützt wie in Österreich“ seien und spricht von „gefühlten“ Überstunden. „Anstatt die Strafenkeule zu schwingen, sollten„Erodierender Arbeitsmarkt und die Wünsche des Kapitals“ weiterlesen